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Was passiert eigentlich im Hospiz?

Ich (Melanie Bonnkirch von der Öffentlichkeitsarbeit, links) war mit unserer stv. Pflegedienstleiterin Sabrina Schleifer (rechts) unterwegs und habe ein paar Eindrücke zusammen gefasst:

Und los geht’s: Ich tausche meinen Bürostuhl gegen einen rosafarbenen Kittel, statt Telefonieren steht Fürsorge für die Bewohner*innen auf dem Plan. „Komm, wir gehen mal zu Frau H. und fragen sie, ob sie etwas frühstücken möchte,“ sagt Sabrina Schleifer als Erstes. Ein halbes Brötchen mit Nuss-Nougat-Creme lautet der Wunsch. Kein Problem für unseren Koch Helmut Heene, der sich gleich ans Werk macht. Auch das hauptamtliche Team nimmt sich Zeit fürs Frühstück. Ein wunderbares Ritual – gemeinsam essen, Pause machen, lachen und quatschen.

Danach gehe ich mit Sabrina Schleifer zu einem Bewohner, der seit 2 Tagen bei uns ist. Seine Ehefrau sitzt am Bett, ein Hund liegt ruhig zu ihren Füßen. Sabrina Schleifer versorgt den Ehemann, wäscht ihn, fragt, ob er etwas trinken möchte. Ihre Aufmerksamkeit ist aber ebenso bei der Ehefrau. Zugewandt hört sie zu, fragt nach und ich erlebe: Neben der Pflege und Versorgung der Bewohner*innen werden die Angehörigen versorgt. Sabrina Schleifer und ich sind noch lange bei dem Ehepaar.

Dann kommen Angehörige eines anderen Bewohners zu Besuch. Sie wissen, dass sich der Ehemann / Vater / Freund auf den Weg macht „Heute Abend, spätestens heute Nacht wird es so weit sein,“ sagt eine Kollegin zu einer anderen im Stationszimmer. Beide halten kurz inne. „Wie würdest du gern sterben?“, fragt eine und sie sprechen übers Abschiednehmen. Bald ist Mittagszeit und die nächste Schicht kommt. Alle setzen sich für die Übergabe zusammen.

Später ziehe ich den Kittel aus, die Eindrücke aber begleiten mich noch auf dem Weg nach Hause. Wunderbar umsorgt können Menschen im Hospiz ihren letzten Lebensabschnitt gehen, denke ich. Und das liegt zu einem wesentlichen Teil an den Menschen, die hier mit großem Herzen ihrem Beruf bzw. ihrer Berufung nachgehen.